Bericht von unserer Fahrt nach Ilmenau
Auch für uns hat sich der Leitspruch dieser Thüringer Stadt bewahrheitet. Strahlendblauer Himmel hat unseren Aufenthalt in Ilmenau begleitet.
Von langer Hand vorbereitet wurde der Wochenendausflug von unserem Original Ilmenauer Vereinskollegen Holger, der uns schon lange einmal sein schönes Städtchen zeigen wollte. Nach Ankunft gegen 19 Uhr in der Jugendherberge und der Aufteilung der „Einzelzimmer“ wurde der Erstkontakt mit den Thüringer Essensgepflogenheiten im Gasthaus „Zur Post“ hergestellt. Nicht nur zur besseren Verdauung sondern auch noch zur allgemeinen Erheiterung trug eine Runde Stichpimpulibockforcelorum bei, ein Kräuterlikör mit allerlei seltsamen Zutaten. Dort sind wir auch auf die Ilmenauer Größe Hans Rinn getroffen, Rennrodler und mehrfacher Olympiasieger in den 70ern. Fortgesetzt wurde die Kneipentour mit einem Besuch der Bar „Aqui“ und der Ilmenauer Szenekneipe „Piano“. Dann hat es aber auch erstmal gereicht. Schließlich wollte man ja noch wandern gehen am nächsten Tag.
Blauer Himmel hat uns dann geweckt am nächsten Morgen und manch einer konnte es kaum erwarten, endlich den Kickelhahn zu ersteigen. Erstmalig kamen auch unsere neuen Vereins-T-Shirts zum Einsatz, die gerade noch rechtzeitig zu unserer Fahrt fertig geworden sind. Der Weg zog sich allerdings erstmal im Schlendergang durch die schöne Ilmenauer Innenstadt und dem Duft der Thüringer Bratwurst konnte sich trotz der frühen Stunde kaum einer entziehen.
Nach dem zweiten Frühstück ging es also an den Anstieg, der erst endete, als wir nach dem Gipfel des 861 m hohen Berges noch den 24 m hohen Kickelhahnturm erklommen hatten. Trotz der steifen Brise haben wir eine Trinkrast eingelegt und den Panorama-Blick auf den Thüringer Wald genossen, wie einst Goethe, als er damals die Idylle in dem so genannten Goethehäuschen immer wieder gesucht hat.
Der Weg sollte dann weiter zur Mittagsrast in der Bobhütte führen, die jedoch leider geschlossen war. Plan B füllte dann mit etwas Verspätung den knurrenden Magen in der Rodelklause „Am Floßberg“.
Natürlich haben ein paar Todesmutige vorher noch auf der Rennschlittenbahn einen kleinen Wettkampf ausgetragen. Sicherheitshalber vor dem Essen ;-)
Nach dem Abstieg sind wir dann in den Ratskeller eingekehrt und nach einem Schlummertrunk im Aqui haben wir unsere müden Knochen zur Nachtruhe gebettet.
Der Sonntag brachte uns auch wieder einen strahlenden Sonnentag und die Temperaturen ließen den bevorstehenden Bergwerksbesuch fast herbeisehnen. Nachdem in 1991 der letzte Flussspat gefördert und das Bergwerk stillgelegt wurde, hat man das Schaubergwerk „Volle Rose“ angelegt.
Wir also alle auf das bierbankähnliche Bähnchen drauf und in den schwarzen engen Höllenschlund rein. Da wurde der Mann (Frau) zum Kind und Urängste wurden gepaart mit rummelplatzartigem Nervenkitzel. Instinktiv wurde der Kopf immer weiter eingezogen, während einem Filmszenen vom „Schuh des Manitu“ und „Indiana Jones“ durch das Gehirn zuckten. Nach ein paar hundert Metern endete dann die Fahrt im Berg und wir bekamen von einem lebenden Urgestein anschaulich erklärt, wie hart die Arbeit in einem solchen Bergwerk früher war. Leider fehlte der Dolmetscher, der den Franken das noch mal alles auf fränkisch, oder zumindest ins deutsche übersetzte. Aber schließlich kann man heute alles noch mal in WIKIPEDIA nachlesen! Mit der richtigen Reiseausrüstung sogar vor Ort.
Unser Mittagessen haben wir in der angrenzenden Gaststätte „Am Schorretal“ eingenommen, und haben dadurch mich wieder mit dem Thüringer Essen ausgesöhnt ;-)
Nach einem Abstecher in der Innerstädtischen Eisdiele haben wir schließlich die Heimreise angetreten, und so mancher hat gesagt:
>> Ilmenau, Du siehst mich wieder! <<
mcb87 - 15. Jun, 21:58
